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Jun 17, 2013 •
Dieses einzigartige Instrument, Eyn New lüstig und kurzweilig Instrument der Sonnen mit yngesetzter Landtafel Teütscher nation gemacht un gericht uff viel iare, Einblattdruck, Oppenheim 1525, koloriert, mit gesüdeter Germania-Karte, ist zusammen mit einem erläuternden Buch, der Erklerung des newen Instruments der Sonnen, nach allen seinen Scheyben und Circkeln: Item eyn vermainung Sebastiani Münnster an alle...
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Jun 17, 2013 •
Im Vergleich zu späteren, genordeten Europakarten der Cosmographia erstreckt sich diese Karte weit nach Osten bis hin zum Kaspischen Meer. La cosmographie universelle de tout le monde …/ Auteur en partie Munster ; mai beaucoup plus augmentée, ornée et enrichie par François de Belle-Forest, gedruckt 1575 in Paris bei Nicolas Chesneau, Holzschnitt Universitätsbibliothek Basel, Falk...
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Jun 17, 2013 •
Giraldus Cambrensis’ (1146-1223) Topographia Hibernica enthält eine nach Süd-Osten ausgerichtete Europakarte. Die Anordnung der Ortschaften ist topologisch, aber nicht geographisch korrekt. So liegt Rom aus irischer Perspektive richtigerweise ‚hinter‘ den Alpen, aber die Distanz zwischen Dublin und Rom ist im Verhältnis zu der Länge Grossbritanniens verzerrt. Man vermutet, dass diese Karte auf Cambrensis’ Reiseerfahrungen nach...
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Jun 17, 2013 •
Bei der Beschreibung von Skandinavien sind es hauptsächlich geographische Unerschlossenheit und Distanz, die das Fremde erklären: So wird Dänemark detailliert geschildert, während Norwegen und Schweden weit weniger Seiten füllen. Zu ferneren Inseln wie Island oder Grönland finden sich dann teilweise nur kleine Abschnitte. Cosmographia, 1544, Tafel 14 Universitätsbibliothek Basel, EU I 55
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Jun 17, 2013 •
Island ist ein gutes Beispiel für geographische Fremdheit. Die Insel wird als von mächtigen, schneebedeckten und Schwefel spuckenden Bergen beherrschtes Land beschrieben; vor seiner Küste lauern zahlreiche Untiefen im Meer. Da auf Island kaum etwas wächst, gibt es dort Massen von Fischen, von denen man lebt und die man exportiert (vgl. Wappenbild). Eine weitere Lebensgrundlage...
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Jun 17, 2013 •
Osteuropäische Länder stehen ihrem alten Glauben auch nach der Christianisierung noch relativ nahe. Die Botschaft der Cosmographia ist klar: Mitteleuropa ist das Zentrum der Zivilisation. Zwar befinden sich die konvertierten östlichen Länder im Kreis der christlichzivilisierten Welt, doch ihre Bewohner praktizieren immer noch Teile ihres ursprünglichen Glaubens. In Kärnten beispielsweise hängt man Diebe auf, bevor...
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Jun 17, 2013 •
Der Hunnenkönig Attila wird als ‚Geissel Gottes‘ bezeichnet, welche im 5. Jahrhundert plündernd und erobernd durch Osteuropa zog. Fast tausend Jahre später wird diese Eroberungslust indirekt auf die Türken übertragen – so ist das hier abgebildete Porträt Attilas nicht in allen Ausgaben der Cosmographia dasselbe, sondern wird in manchen mit dem Bild eines späteren Türkenkaisers...
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Jun 17, 2013 •
Das Fremde definiert sich häufig in Abgrenzung zum Christentum. In Nordeuropa und Ungarn sind es vor allem Überbleibsel aus dem heidnischen Glauben, die fremd und zuweilen gar primitiv erscheinen. Im ferneren Osteuropa herrscht jedoch eine viel direktere Konkurrenz zwischen Christentum und Islam: Türken, Tataren und andere Völker muslimischen Glaubens werden als stete Bedrohung für das...
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Jun 17, 2013 •
Von Ausgabe zu Ausgabe der Cosmographia nehmen die Beschreibungen der Grausamkeit der Türken zu: Das ursprünglich Fremde und Exotische des Islams wird schliesslich mit Brutalität und Eroberungswillen gleichgesetzt. Besiegte Christen werden versklavt und wie Vieh behandelt; am Ende steht das ‚gute‘ Christentum dem nicht bloss fremden, sondern vielmehr auch als ‚böse‘ stilisierten Islam gegenüber. Cosmographia,...
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Jun 17, 2013 •
Die Schreckensherrschaft von Dracula ist ein weiteres Beispiel für die Fremdartigkeit des Ostens: Dracula liess Botschaftern die Hüte auf die Köpfe nageln, verbrannte Bettler und liess zahllose Menschen aufspiessen. Erst die Türken konnten seine Tyrannei beenden – und werden hier einmal nicht als Täter, sondern als Opfer und Erlöser dargestellt. Cosmographia, 1550 (lateinische Ausgabe), S....
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Jun 17, 2013 •
England war bereits seit der Antike durch die römische Kolonialisierung Britanniens bekannt; Dänemark dagegen blieb bis ins Mittelalter weitgehend unbekannt, da die Römer Germanien nie bis ganz in den Norden (Norddeutschland) erobern konnten. Daraus erklärt sich auch das lückenhafte Wissen über Skandinavien: Münster verliess sich auf antike Überlieferungen und zeitgenössische Augenzeugenberichte. Letztere füllten jene Lücken,...
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Jun 17, 2013 •
Das Fremde in der Cosmographia lässt sich im weitesten Sinn mit dem Bösen gleichsetzen: Wilde, übernatürliche Wesen, heidnische Völker und geographische Abgründe lauern hinter den Rändern von Frau Europa. Alles, was nicht im unmittelbaren Licht des zentraleuropäischen Christentums steht, gehört zu den ‚mitnächtlichen‘ oder fernen Ländern. Andererseits gilt es zu beachten, dass vor allem die...