England war bereits seit der Antike durch die römische Kolonialisierung Britanniens bekannt; Dänemark dagegen blieb bis ins Mittelalter weitgehend unbekannt, da die Römer Germanien nie bis ganz in den Norden (Norddeutschland) erobern konnten. Daraus erklärt sich auch das lückenhafte Wissen über Skandinavien: Münster verliess sich auf antike Überlieferungen und zeitgenössische Augenzeugenberichte. Letztere füllten jene Lücken, die die antiken Quellen hinterliessen – und da der Norden erst seit ein paar Jahrhunderten über Dänemark erschlossen wurde, waren auch diese Berichte häufig fehlerhaft oder übertrieben. So lässt sich recht genau ablesen, wo das damalige Wissen aufhörte und die Spekulation begann: Dänemark liegt an der Grenze zur eher unerforschten Nord- und Ostsee und war durch die Hanse in Norddeutschland sowohl geschichtlich wie auch geographisch besser erschlossen als Norwegen, Schweden und Finnland. Je weiter nördlich ein Land liegt, umso abenteuerlicher und spärlicher werden die Überlieferungen – die besten Beispiele hierfür sind Island und Grönland.