• Africae ut terra marique lustrata est, proprijssima ac verè genuina descriptio – Gastaldi, Jacobo (Link)
  • Haec tabella hydrographice oras maritimas Africae a promontorio dicto Capo de Cantin, Angloam usque ob oculos ponit, cum situ insularum Hesperidum, vel Promontorij viridis, vulgò del Capo Verde – Plancius, Petrus (Link)

Beide Karten haben keine Jahreszahl, man weiss also nicht direkt aus welcher Zeit sie stammen, vermutlich aber aus dem 16. Jahrhundert. Beide betrachteten Karten besitzen eine abgrenzende Umrahmung rund um die Karte herum. Die Titel der Karten, bzw. die Beschreibung ist ebenfalls in einen kunstvollen Rahmen (=Kartuschen) gefasst.

Die Äquator-Linie ist klar eingezeichnet und die Längengrade sind deutlich markiert.Die Himmelsrichtungen sind auf beiden Karten durch Windrosen gekennzeichnet, es fällt also nicht schwer sich mit den Karten orientieren zu können. Wobei man erkennt, dass Afrikakarte 2 zwei Windrosen besitzt, was sehr auffällig ist (Zweck davon ist unklar?) Auf dieser Karte sind die Himmelsrichtungen an der Windrose in neulateinischer Sprache gekennzeichnet. SE (septentriones verweist auf das nördliche Sternbild des Grossen Bären) steht für Norden, OR (oriens) steht für Osten, ME (meridies, wörtlich „Mitte des Tages“) steht für Süden und OC (occidens) steht für Osten.

Bei der Afrikakarte 1 (ohne Seewege) liegt der Fokus auf dem Land und dessen morphologischen Kennzeichen. Die andere Karte bezieht sich eher auf nautische Gegebenheiten, d.h. es sind diverse Seewege, welche in verschiedenen Knotenpunkten zusammenlaufen darauf eingezeichnet. Ebenfalls erkennt man in den Meeren eingezeichnete Seeungeheuer, welche wohl zur Verzierung der Karte dienten. Bei einer Karte sind zwei Figuren mit Waffen abgebildet, vermutlich sind dies afrikanische Ureinwohner.

In beiden Karten sind geomorphologische Strukturen, wie Flüsse und Gebirge gut eingezeichnet und benannt. Zudem sind verschiedene Tiere (Elefanten etc.) als Symboltiere für Afrika eingezeichnet.

Es ist zu sagen, dass Westafrika (vor allem die Küstenlinie) sehr detailliert gegenüber dem Rest von Afrika dargestellt ist. D.h. mehr Länder und Städte sind darauf ersichtlich. Dies vermutlich, da dieses Gebiet damals besser erforscht, bzw. konfliktreiches Territorium war (Fokus auf Sklavenhandel etc.).

Bei der Afrikakarte 2 mit den Seewegen ist ein Stadtbild von St. Helena dargestellt. Die Dimensionen dieser Karte sind nicht der Realität entsprechend. Die Seen sind viel zu gross, zudem liegt Südamerika viel zu nahe an Afrika. Somit war diese Karte wohl nicht direkt für Seefahrer bestimmt, also keine funktionale Karte, sondern diente eher der Illustration.

Beide Karten besitzen keine imperialen Kennzeichnungen, mit Ausnahme von Brasilien, welches ein königliches Wappen trägt (vermutlich aus Portugal).

 

  • La cosmographie universelle: Nouvelle description d’afrique (UB Signatur: EU I 84; S. 78; Link)

Die Karte besitzt eine Betitelung, Beschreibung in französischer Sprache in einer Kartusche.

Auf dieser Karte fehlen jegliche Orientierungshilfen wie beispielsweise Breiten- und Längengrad-Kennzeichnungen. Auch eine Einzeichnung der Himmelsrichtung findet sich auf dieser Karte nicht. Die Karte hat keinen funktionalen Charakter, sondern dienst vielmehr dazu, dass damalige (noch beschränkte) Wissen über diesen Kontinenten aufzuzeichnen.

In dieser Darstellung des Kontinents Afrika ist stimmen die Proportionen ganz und gar nicht mit dehnen der Realität überein und auch die Küstenlinie ist hier noch sehr vage und undetailliert reproduziert. Ebenfalls dürftig ist die Ausarbeitung der geographischen Struktur, so sind nur die wichtigsten bzw. grössten Gebirge und Flüsse abgebildet. Schriftlich festgehalten sind lediglich die Namen von Regionen und Flüssen, nicht aber von einzelnen Städten. Abgebildet sind zudem Standorte von bekannten afrikanischen Stammeskulturen. Verdeutlicht wird deren Standort durch architektonische Gebilde im Stile westlicher Baukunst.

Auf dem Festland sind zudem einige afrikanische Tiere abgebildet – auf dem Meeresteil fehlen hier dir typischen Darstellungen von Seeungeheuern. Im Bereich des Wassers gibt es keine Hinweise auf nautische Werkzeuge, lediglich ein Schiff verweist auf die Seefahrt.

  •  Africae Tabula Nova – Abraham Ortelius (Link)

Die Karte ist innerhalb einer Kartusche mit AFRICAE TABULA NOVA betitelt. SoglAfricae tabula nova - orteliuseich fällt hier auf, dass die Karte Afrikas kontextualisiert ist, indem Europa, Südamerika und Naher Osten auf der Darstellung angeschnitten sind. Ebenfalls zur Orientierung sind hier die Äquatoriallinie sowie die Wendekreise eingezeichnet. Die Himmelsrichtungen sind in die Rahmung eingearbeitet. Die Proportionen sind jedoch auch hier falsch reproduziert. Der Kontinent ist zu lang und zu schmal gezeichnet.

Die restliche Ausarbeitung scheint jedoch ziemlich gelungen bezüglich der geomorphologischen Angaben: Gewässer, Gebirge und Ortschaften sind detailliert eingezeichnet und beschriftet. Es wurde hier auf die Darstellung von symbolhaften Tieren oder Kulturartefakte verzichtet.

Auch beschriftet sind die den Kontinenten umgebenden Meere, in welchen wieder Ungeheuer und Schiffe zu sehen sind, jedoch keine Seelinien oder Windrosen abgebildet sind.

 

Autoren: Stephan Eyer, Nora Lohner, Patrick Philipp, Eli Engel