Obwohl die Schweiz nicht an der unbekannten Peripherie zu Europa lag, gab es auch hier ein mythisches Wesen, an dessen Existenz man erst Ende des 17. Jahrhunderts zu zweifeln begann. Es handelt sich um den Drachen, der erstaunlicherweise im Kontext dieser Zeichnung nicht erwähnt wird, sondern nur abgebildet ist (am rechten oberen Bildrand). In der...
Die Honiglegende ‚Es kompt etwan das man hole baeum findt die so gross und weyt seind als fuedzig fesser / unnd seind erfült mit honig. Und darvon schreibt Paulus Jovius / das Demetrius ein Moscovyter zuo Rom vor wenigen jaren gesagt hab / das in seinem flecken ein bauwers man was / der gieng uff...
In Münsters Beschreibung zu Italien und dessen Besiedelung, beginnt er mit der Geschichte des Janus: ‚Es schriben die alten einhellig / das Janus / den man auch Ogygem nempt / kommen sei zuo der zeit in Italiam / do die weldt noch guldin unn die menschen fromm waren. Er leret die menschen / wie man...
Für Vesta, heute bekannt als die Göttin des Herdes oder des Haushalts, wurde in Rom ein Tempel gebaut, in dem Jungfrauen (Vestalinnen) ein ewiges Feuer zu Ehren der Göttin brennen liessen. Der allgemeinen Geschichtsüberlieferung nach, wurden die Vestalinnen im Alter von sechs bis zehn Jahren vom höchsten Priester ausgesucht. Münster schreibt: ‚Wann disse junckfrawen dryssig...
Die Wunderwaffe der Tartaren in Polen ‚Darab erschracken die Polecken und fluhent / aber hertzog Heinrich von Lignitz hielt hert über den Tartern / bis ein and hauff den Tartern zuo hilff kam / in woelchen was ein fendrich der truog oben uff der lantzen ein schwartzen kopff mit einem langen bart. Und als er...
‚Es schreiben auch die alten / das in disem land gefunden wirt der vogel fenix / und der ist so gross als ein adler / und sein haupt ist voll pflum fädern / ob dem rachen hat er ein kammen / und umb den hals ist er gold gel […] Man hat erfaren das diser...
An die Beschreibung der ‚Walfart ghen Mecha‘ schliesst sich eine ausführliche Darstellung von Einhörnern: ‚Man hat auch bey dem tempel in eynent beschlossnen gemach zwey lebendige einhorn […] Sein gestalt unnd sein grösse so es aussgewachsen hat / ist gleich wie ein wolgewachsen jungs fülle / dz dreissig monat alt ist / und hat ein...
In Sebastian Münsters Cosmographia reihen sich Beschreibungen von Sitten und Bräuchen an die von Mythen und Legenden, als gäbe es keinen Unterschied. Gelegentlich heisst es: ‚wie etlich sprechen (…) aber die andern sagen (…).‘ Diese Erzählungen werden als ebenbürtiger Teil der Geschichtsschreibung gehandelt und variieren von heute noch bekannten Mythen, wie etwa der Sage um...
In Indien soll es Greifen geben, welche Klauen wie ein Löwe und einen Schnabel wie ein Adler hat. Sein Körper ist hinten schwarz und vorne rot, seine Flügel sind weiss. Der Adler gräbt nach Gold und baut daraus sein Nest. Da die Inder dies wissen, versuchen sie mit grossem Aufwand an dieses Gold zu kommen,...
Ergänzungen zu Vitrine 11 in der Ausstellung “Im Hafen fahre ich zur See”. Alle Seitenangaben beziehen sich auf die Ausgabe von 1545, digitalisiert und zur Verfügung gestellt von der Universität Düsseldorf. Link: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/193012 Beschreibung des Künigreichs Deñmarck, sampt andern mitnächtigen Künigreichen, Schweden, Gothen, Nortwegen etc. vnd was sich darin nach und nach verlauffen hat. (S. 716) ...
Von Früchten, die zu Gänsen werden… In der Cosmographia von 1544 hält Münster fest: ‚In Schottland findt man baum die bringen laubechtig knöpff / und wann es zeit ist das sie herab fallen / und kommen in das wasser / werden lebendig Vögel daruss /die man baüm genss nempt.‘ (1544, S. 40) In der Ausgabe...