Münster wertete alle Quellen aus, die einem gelehrten Humanisten seiner Zeit zur Verfügung standen. Er las Reiseberichte und Beschreibungen der griechischen Antike wie die Historien des Herodot (484-424 v. Chr.) und die Geographie von Strabon (ca. 63 v. Chr. – 25 n. Chr.), denen er Informationen zu Griechenland, Kleinasien und Afrika entnahm, ebenso wie Klaudios Ptolemaios. Er studierte die römischen Texte, etwa Gaius Julius Cäsars Commentarii de Bello Gallico (ca. 52. v. Chr.), die Germania (ca. 98 n. Chr.) von Publius Cornelius Tacitus, die Chorographia des Pomponius Mela (44/43 v. Chr.) und die Naturalis Historia des Plinius (77 n. Chr.). Daneben nutzte Münster mittelalterliche Quellen wie die Berichte zu Marco Polos Asienreisen und den einflussreichen, wenn auch weitgehend fiktionalen Reisebericht Die Reisen des Ritters Jean de Mandeville durch das gelobte Land, Indien und China (1356). Schliesslich interessierten ihn neuste Mitteilungen der frühneuzeitlichen Entdecker und Eroberer wie Christoph Kolumbus und Amerigo Vespucci über die ‚neue Welt‘ oder Gaspar de Carvajals Neuigkeiten über die Amazonen in Südamerika (1542). Obwohl Münster vieles einfach aus diesen Texten übernahm, verfolgt er doch einen quellenkritischen Ansatz, vergleicht Informationen und reflektiert über ihre Glaubwürdigkeit.