Einen grossen Teil des Wissens, das Münster in seiner Cosmographia gesammelt hat, erlangte er durch ein umfangreiches Netzwerk von europäischen Gelehrten, die ihm selbstverfasste Texte aber auch Bücher, Urkunden und dergleichen zur Verfügung stellten und ihm zu neuen Kontakten mit weiteren Gelehrten und Sponsoren verhalfen. Dieses Netzwerk verband Gelehrte verschiedener Städte und Universitäten und wurde durch viele Briefe aufrechterhalten. Gemäss seinen eigenen Angaben verschickte Münster, während er an der Cosmographia arbeitete, täglich zwischen vier und sechs Briefe.

In seinen Briefen lud Münster den Empfänger jeweils dazu ein, die Grösse seines Herrschers zu rühmen und zu beschreiben, was den Reichtum und den Glanz der Region oder Stadt am besten darstelle. Bei den Informationen, die Münster auf diese Weise erlangte, kam es allerdings durchaus vor, dass der Verfasser eines solchen Textes beim Rühmen des eigenen Landes ein anderes schlecht darstellte, woraufhin sich der beleidigte Herrscher dann natürlich beschwerte, was im Übrigen auch die Popularität und Wirkung der Cosmographia unterstreicht. Ein Beispiel für solch eine Beschwerde findet sich im ausgestellten Brief Münsters an seinen Freund Matthias Erb.

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