1. 330 v. Chr.: Pytheas
2. 1539: Carta marina, Olaus Magnus
3. 1540: Geographie des Ptolemäus, Sebastian Münster
4. 1628: Cosmographia, Sebastian Münster

Eine Fülle von Mythen und Legenden ranken sich um die geheimnisvolle Insel Thule. Fast so abenteuerlich wie ihre Geschichte über die Jahrhunderte ist auch ihre geographische Platzierung im Nord-Atlantik. Es scheint, als besässe Thule die Fähigkeit, sich unter Wasser fortzubewegen, um zu gegebener Zeit an einem anderen Ort wieder der tosenden See zu entsteigen.

Die Vorstellung, dass eine Insel in einem vergleichsweise gut erforschten, häufig befahrenen Teil des Atlantiks ihre Position so häufig wechselt, scheint sonderbar. Dies wirft die Frage auf, ob die frühen Kartografen wirklich an die Existenz der Insel glaubten, oder vielleicht doch ahnten, gar wussten, dass es sich um ein Phantasiegebilde handelte. Es würde zu kurz greifen, wenn man die vorliegenden Karten als rein wissenschaftliche geographische Bestandsaufnahme ihrer Zeit sehen würde, ohne die mythische Dimension zu sehen und zu ermessen, was es für die frühen Reisenden bedeutet haben muss, sich in eine unbekannte Welt voller Wunder aufzumachen.