Die Topographia Hiberniae ist ein geographisch-ethnographisches Werk über Irland, welches persönliche Beobachtungen mit folkloristischer Überlieferung verbindet. Es wurde von Giraldus Cambrensis, einem walisischen Kleriker und Schriftsteller des späten 12. und frühen 13. Jahrhunderts verfasst und in einer ersten Fassung 1188 in Oxford präsentiert. Giraldus Cambrensis galt als sehr gebildet und bekleidete zwischen 1184 und 1196 sogar ein Amt am englischen Königshof. In dieser Funktion begleitete er den späteren König Johann I. 1185 nach Irland, wo er Material für seine beiden Werke sammelte – die Topographia und die Expugnatio Hibernica. Nach seinem Rückzug vom Hof 1196 beschäftigte er sich vorwiegend mit kirchlichen Angelegenheiten und dem Verfassen seiner Werke. Die Topographia ist in drei Bücher aufgeteilt, wobei das erste Geographie und Wildleben behandelt, das zweite von Wundern berichtet und das dritte Geschichte und Gesellschaft Irlands beschreibt. Heute sind drei Manuskripte aus dem 12. Jahrhundert erhalten, an welchen möglicherweise sogar Giraldus selbst beteiligt war. Das Werk genoss langfristige Beliebtheit und wurde ab dem 16. Jahrhundert gedruckt.