Der berühmte Holzschnitt von David Kandel (1520-1592) nach Albrecht Dürer zeigt das Bild eines Rhinozeros. Die Wehrhaftigkeit dieses Tiers, welches schon die Römer dazu veranlasste, die Tiere in ihren Arenen kämpfen zu lassen, beeindruckte auch Münster.
‚Es hat zwei hörner / einss ghat im zu der nasen herauss / und das ist fast gros. Aber das ander so im zwischen dem rucken und dem hals herfür ghat / ist nit fast gros / aber treflich starck. Wan diss thier den helffanten will angreiffen / wetzt es vorhin an einem stein sein horn und rüst sich zum streyt. Es luegt vor allen dingen, das es dem helffanten unter den Bauch kom / do rysst es im ein grosse schrammen in leyb / darvon der helffant muess sterben. Felet er aber des bauchs / so felet der helffant sein nit mit seinen zenen / onangesehen das des Rhinocerots haut also hert und starck ist / das man auch nit leichtlich mit einem pfeyl dardurch schiessen mag. Diss thier ist in der lenge und dicke nit kleiner dan ein helffant / aber vil niderer ist es / dan es hat kurtze schenckel. […] Es hat ein farb wie ein gespreckelt schiltkrot / und ist von dicken schalen fast starck überlegt’.
Text: Cosmographia, 1544, S. 631 / UB Basel, EU I 55
Cosmographia, 1545 / UB Basel, EU I 55a
(Ein Original aus der Cosmographia von 1546 ist in der Ausstellung zu sehen.)