In Indien soll es Greifen geben, welche Klauen wie ein Löwe und einen Schnabel wie ein Adler hat. Sein Körper ist hinten schwarz und vorne rot, seine Flügel sind weiss. Der Adler gräbt nach Gold und baut daraus sein Nest. Da die Inder dies wissen, versuchen sie mit grossem Aufwand an dieses Gold zu kommen, müssen sich jedoch vor dem Greifen in Acht nehmen, da dieser denkt die bewaffneten Männer hätten es auf seine Jungen abgesehen.
Münsters Beschreibung:
Es schreiben auch vil von dem Greyffen/ den man in India soll finden. Er hat vier füss unnd klawen daran wie ein löw. Am hindern seines lybs ist er schwartz/ unnd do vornen rot/ unnd hat weyss flügel/ unnd ein krummen schnabel wie ein Adler. Er macht sein nest in den berge/ grebt aus dem ertrich goldt un legt das in das nest. Das wissen nun die Indianer wol/ darumb rotten sie sich zusamme auff tausent oder zwey tausent gewaffneter man/ komen bey nacht zum nest mit grossen sorgen und geferlichkeiten/ das sie nit am dibstal ergriffen werde von diesem grosse und grausamen thier/ das alwege vermeynt man stell im nach seinen jungen/ so man doch das gold sucht darvonn es sein nest machet.
Cosmographia 1544, S. DCXXVII
Universitätsbibliothek Basel, Signatur EU I 55