Die Honiglegende
‚Es kompt etwan das man hole baeum findt die so gross und weyt seind als fuedzig fesser / unnd seind erfült mit honig. Und darvon schreibt Paulus Jovius / das Demetrius ein Moscovyter zuo Rom vor wenigen jaren gesagt hab / das in seinem flecken ein bauwers man was / der gieng uff ein zeit in den wald das er honig suochen wolt / unn fand auch ein grossen holen baum vol honigs. Und als er daruff steygen wolt das honig zuo besichtigen fiel er bis über die brust in den honig / und stack auch zwen tag darin / das er nit heraus kommen mocht. Er schrye wol fast / aber es was niemand in dem wald der es hoert. Und do er sich verwegen hett er muest in dem honig sterben / kam wunderbarliche ein baer herzuo / und zoch in heraus. Dann es wolt der baer in den baum steygen und honig fressen / do ergreiff in der man mit beiden henden an seinen kloetzen / und macht ein gross geschrey / gleich als woelt er den baeren vertreiben / do erschrack der baer also fast / das er eylends sich heraus macht unn den mann mit im heraus zuog.‘ (1544, S. 545)

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Bild: Cosmographia 1544, S. 546
Universitätsbibliothek Basel, EU I 55


Der seltsame Fisch
‚Do wirt auch im moere ein fisch gefunden / den die Moscovyter Mors nennen / der steygt mit hilff seiner zenen uff die berg am moere gelegen und falt die andere seyten des bergs wider hinab / und dann so fahen in die ynwoner des lands Juhra / und schicken die zenn in Moscovyten unnd in die Türckey / do macht man messer hefft daraus.‘ (1544, S. 527)