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    Monthly archive June, 2013

    Münster als Pionier der Kartografie

    Münster hatte sich bereits seit den 1520er Jahren mit Kartografie beschäftigt. So druckte er 1525 die Germania-Karte für das ‚Sonneninstrument‘, veröffentlichte 1536 die Mappa Europae, 1538 den Polyhistor des spätantiken Kompilators Solinus, das einflussreiche Werk De Chorographia des antiken Geographen Pomponius Mela, eine grossformatige Schweizkarte nach einer Handzeichnung von Aegidius Tschudi und den ersten Stadtplan...

    Innovative Kartografie

    Die innovative Kartografie des Humanismus ist eng verbunden mit der Wiederentdeckung der Geographie des antiken Geographen und Mathematikers Klaudios Ptolemaios (2. Jh. n. Chr.). Die Schrift wurde um 1400 ins Lateinische übersetzt und in Italien gedruckt: 1475 in Vicenza ohne Karten, dann 1477 in Bologna mit auf spätantiken Zeichnungen beruhenden Karten. Mit dem ‚Ulmer Ptolemäus‘...

    Europa als Paradies

    Die weibliche Darstellung des europäischen Kontinents ist zum einen auf die mythologische Geschichte der Europa zurückzuführen und zum anderen der Idee entsprungen, dass der weibliche Kontinent von einem männlichen Entdecker erobert wird. Die Darstellung Europas als Frau gab es bereits im 13. Jahrhundert; 1537 wurde sie jedoch von Johannes Putsch (1516 – 1542) erstmals als...

    Europadarstellungen

    Münster appelliert in seiner Einführung zum 2. Buch an seine Leserschaft: ‚Etwas fruchtbarlichen zulernen in den landschafften Europe / Africe und Asie / ist von nöten dz du vor allen dinge in kopff fassest gelegenheit der gantzen weldt / der erden unnd des moeres / wie sie in einander staecken / und wie das erdtrich...

    Münsters Cosmographia Projekt

    Münsters Hauptgeschäft an der Universität Basel war die Hebraistik, wo er neben der Lehre bedeutende sprachwissenschaftliche Werke publizierte, sowie zeitweise auch die Theologie. Doch wie viele humanistische Gelehrte interessierte er sich gleichzeitig für die Naturwissenschaften und die Geographie. Dies ist in Münsters Denken kein Widerspruch, da für ihn das Studium der Natur dem Wunsch entspringt,...

    Bibliographie zur Ausstellung

    ‚Im Hafen fahre ich zur See – Sebastian Münster und die Welt‘ Bibliographie   Böhme, Hartmut (Hg.). Topographien der Literatur. Deutsche Literatur im transnationalen Kontext. Stuttgart: Metzler, 2005. Burmeister, Karl Heinz. Sebastian Münster. Versuch eines biographischen Gesamtbildes. Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft, Band 91. Basel und Stuttgart: Helbig & Lichtenhahn, 1963. Comte, Fernand. Mythen der Welt....

    Entdeckung von Ultima Thule 2008

    ‚Du spinnst!‘, sagte NDR Moderator Peter von Sassen als ihn der Geophysiker Ken Zerbst anrief und erklärte, erneut nach der nördlichsten Landmarke der Welt suchen zu wollen. Bereits 2007 hatte ein Team des Nordseereports den US-Amerikaner auf der Jagd nach dem nördlichsten Flecken Erde begleitet. Damals war die Expedition mit ihrem Eisbrecher im arktischen Packeis...

    Nordchinesischer “Cathay”

    Cosmographia, 1544, S. 61 Universitätsbibliothek Basel, EU I 55 Wir befinden uns in Nordchina, welches zu Münsters Zeit Cathay genannt wurde. Das Tier soll einen Moschushirsch darstellen.Münster beschreibt das Tier wie folgt:Es ist ein hübsch klein Thier, so gross als ein mittelmässige Katz/ hat aber grob Har gleich wie ein Hirsch/ und stumpff Klaue and...

    Die Hängenden Gärten von Babylon

    Cosmographia, 1544, S. 30 Universitätsbibliothek Basel, EU I 55 Babylonia und Chaldea (Hängende Gärten der Semiramis)Neben der Geschichte Babylons beschreibt Münster in diesem Kapitel die hängenden Gärten der Semiramis, die auch auf der Abbildung zu sehen sind. Berichten griechischer Autoren zufolge waren die hängenden Gärten eine aufwändige Gartenanlage in Babylon am Euphrat (Zweistromland, im heutigen...

    Die Vierteilung des Bessos

    Auf dieser Abbildung ist Bessos, ein einflussreicher Adliger, zu sehen. Als Bestrafung für die Gefangennahme und Ermordung des persischen Königs Dareios III. liess Alexander der Grosse Bessos an vier auf die Erde gebogenen Bäumen fest binden. Die daraufhin erfolgte Aufrichtung der Bäume vierteilte Bessos umgehend.   Cosmographia, 1544, S. 866 Universitätsbibliothek Basel, EU I 55...
    ‚Tier-Menschen‘

    ‚Tier-Menschen‘

    In seinen Beschreibungen über die indische Bergbevölkerung bezieht sich Sebastian Münster auf Schilderungen der antiken Gelehrten Plinius, Solinus und Megasthenes. Letztere wissen zu berichten, ‚dass in Indianischen Bergen menschen seind die haben hundsköpff und mäuler wie die hund / und darumb können sie nit reden sunder heülen und bellen wie die hund. […] Andere menschen...
    Menschen

    Menschen

    Bei der Betrachtung und Beschreibung der unterschiedlichen Volksstämme Afrikas bezieht sich Münster vor allem auf deren Andersartigkeit im Vergleich zu den Europäern, wobei er seine Informationen ausschliesslich aus anderen Büchern gewinnt. Genaue Beobachtungen und fundierte Informationen zu Brauchtümern und Riten der Menschen in Afrika finden sich daher nicht in der Cosmographia. Vielmehr stellt dieses Kapitel...