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    Author Archive

    Mythen und Legenden

    In Sebastian Münsters Cosmographia reihen sich Beschreibungen von Sitten und Bräuchen an die von Mythen und Legenden, als gäbe es keinen Unterschied. Gelegentlich heisst es: ‚wie etlich sprechen (…) aber die andern sagen (…).‘ Diese Erzählungen werden als ebenbürtiger Teil der Geschichtsschreibung gehandelt und variieren von heute noch bekannten Mythen, wie etwa der Sage um...

    ‘Greyff ein grausam thier.’

    In Indien soll es Greifen geben, welche Klauen wie ein Löwe und einen Schnabel wie ein Adler hat. Sein Körper ist hinten schwarz und vorne rot, seine Flügel sind weiss. Der Adler gräbt nach Gold und baut daraus sein Nest. Da die Inder dies wissen, versuchen sie mit grossem Aufwand an dieses Gold zu kommen,...

    Münster als Pionier der Kartografie

    Münster hatte sich bereits seit den 1520er Jahren mit Kartografie beschäftigt. So druckte er 1525 die Germania-Karte für das ‚Sonneninstrument‘, veröffentlichte 1536 die Mappa Europae, 1538 den Polyhistor des spätantiken Kompilators Solinus, das einflussreiche Werk De Chorographia des antiken Geographen Pomponius Mela, eine grossformatige Schweizkarte nach einer Handzeichnung von Aegidius Tschudi und den ersten Stadtplan...

    Innovative Kartografie

    Die innovative Kartografie des Humanismus ist eng verbunden mit der Wiederentdeckung der Geographie des antiken Geographen und Mathematikers Klaudios Ptolemaios (2. Jh. n. Chr.). Die Schrift wurde um 1400 ins Lateinische übersetzt und in Italien gedruckt: 1475 in Vicenza ohne Karten, dann 1477 in Bologna mit auf spätantiken Zeichnungen beruhenden Karten. Mit dem ‚Ulmer Ptolemäus‘...

    Europa als Paradies

    Die weibliche Darstellung des europäischen Kontinents ist zum einen auf die mythologische Geschichte der Europa zurückzuführen und zum anderen der Idee entsprungen, dass der weibliche Kontinent von einem männlichen Entdecker erobert wird. Die Darstellung Europas als Frau gab es bereits im 13. Jahrhundert; 1537 wurde sie jedoch von Johannes Putsch (1516 – 1542) erstmals als...

    Europadarstellungen

    Münster appelliert in seiner Einführung zum 2. Buch an seine Leserschaft: ‚Etwas fruchtbarlichen zulernen in den landschafften Europe / Africe und Asie / ist von nöten dz du vor allen dinge in kopff fassest gelegenheit der gantzen weldt / der erden unnd des moeres / wie sie in einander staecken / und wie das erdtrich...

    Münsters Cosmographia Projekt

    Münsters Hauptgeschäft an der Universität Basel war die Hebraistik, wo er neben der Lehre bedeutende sprachwissenschaftliche Werke publizierte, sowie zeitweise auch die Theologie. Doch wie viele humanistische Gelehrte interessierte er sich gleichzeitig für die Naturwissenschaften und die Geographie. Dies ist in Münsters Denken kein Widerspruch, da für ihn das Studium der Natur dem Wunsch entspringt,...

    Bibliographie zur Ausstellung

    ‚Im Hafen fahre ich zur See – Sebastian Münster und die Welt‘ Bibliographie   Böhme, Hartmut (Hg.). Topographien der Literatur. Deutsche Literatur im transnationalen Kontext. Stuttgart: Metzler, 2005. Burmeister, Karl Heinz. Sebastian Münster. Versuch eines biographischen Gesamtbildes. Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft, Band 91. Basel und Stuttgart: Helbig & Lichtenhahn, 1963. Comte, Fernand. Mythen der Welt....

    Münsters Quellen

    Münster wertete alle Quellen aus, die einem gelehrten Humanisten seiner Zeit zur Verfügung standen. Er las Reiseberichte und Beschreibungen der griechischen Antike wie die Historien des Herodot (484-424 v. Chr.) und die Geographie von Strabon (ca. 63 v. Chr. – 25 n. Chr.), denen er Informationen zu Griechenland, Kleinasien und Afrika entnahm, ebenso wie Klaudios...

    Thule

    Text folgt.
    Asien

    Asien

    Sebastian Münsters Präsentation des asiatischen Kontinents zeichnet sich durch einen Mangel an zeitgenössischen Informationen aus. Denn weder in den arabischen Ländern noch im Osmanischen Reich fand Münster Mitarbeiter, die ihn mit neuen Informationen zum grossen Kontinent im Osten versorgen konnten. Das ‚Informationstor‘ zum mittleren und fernen Orient blieb somit geschlossen, weshalb im Abschnitt zu Asien...
    Europa "auf dem Kopf" - Cosmographia von 1544

    Europa “auf dem Kopf” – Cosmographia von 1544

    Die erste Ausgabe der Cosmographia enthält eine gesüdete Europakarte basierend auf Ptolemäus, wie diese aus der Geographia Universalis: Geographia Universalis,  1540 Universitätsbibliothek Basel, EU I 8   Einleitend zur Karte steht: “New Europa. Es hat Ptolemeus nit sunderlichen Europam beschriben /aber man möcht uss den landttafeln die Europa begreifft lichtlich ein gantz Europam beschreiben nach...